Inklusive Region Oberhausen

„Inklusion leben“ gilt in der Region Augsburg-Oberhausen als selbstverständlich: Heterogenität ist unsere Normalität. Wir arbeiten langjährig und vertrauensvoll zusammen. Auch mit unseren außerschulischen Partnern kooperieren wir in einem sich bereichernden Netzwerk.

Gute Voraussetzungen zeichnen die kleinste Inklusionsregion Bayerns aus:

  • Überschaubarer Einzugsbereich, da nur sechs Schulen in der Inklusionsregion sind
  • Durchlässige Übergänge
  • Erfolgreiche Strukturen
  • Flexible Unterstützungssysteme

Zur Freude aller Mitwirkenden wurde im Jahr 2019 der Stadtteil Oberhausen der Großstadt Augsburg zur „Inklusiven Region Augsburg-Oberhausen“ ernannt. Wir fühlen uns zuständig für Kinder und Jugendliche der Grund-, Mittel-, Real- und Förderschulen des Stadtteils Oberhausen. Die Lebenswirklichkeit der Schülerinnen und Schüler sowie die Zusammenarbeit mit den Eltern sind uns ein besonderes Anliegen. Die Heterogenität unseres Stadtteiles hat einen erweiterten Inklusionsbegriff zur Folge.

Unsere Ziele sind:

  • Bewusstsein für Inklusion im Alltag
  • Inklusive Unterrichts- und Schulentwicklung
  • Intensivierung der Vernetzung

HETEROGENITÄT IST UNSERE STÄRKE

Struktur

Leitgedanken

  • Wir unterstützen die Entwicklung von Vielfalt in der Gesellschaft.
  • Wir schaffen wohnortnahe inklusive Angebote. 
  • Wir setzen uns für Bedingungen und Angebote ein, die für gemeinsames Leben und Lernen notwendig sind.
  • Wir haben Mut zu kreativen und individuellen Lösungen. 
  • Wir sichern individuelle und kontinuierliche Förderung mit verlässlichen Bezugspersonen.
  • Wir sorgen für verbindliche Strukturen in der Zusammenarbeit und die durchgängige Begleitung individueller Bildungswege. 
  • Wir sichern eine kontinuierliche Professionalisierung der Fachkräfte und schaffen inklusive Unterstützungsangebote. 
  • Wir bündeln vorhandene Kompetenzen, Geld und Zeit für inklusive Bildung und suchen dazu auch die politische Unterstützung. 

Vernetzung

Projekte

Gemeinsam erstellen und erweitern wir in enger Absprache mit allen beteiligten Schulen unterschiedliche Materialien und Förderprogramme.

Wir entwickeln Unterstützungsmaterial zu zentralen Themen in Mathematik und Deutsch.

Schwerpunkte in Deutsch:

  • Leselehrgänge nach RTI (angepasst an verschiedene Erstlesewerke)
  • Übungsmaterialien zu den Wortarten
  • Intensivierung der Sprache: Wortschatztraining (Grundwortschatz fördern)

Schwerpunkt in Mathematik:

  • Grundlegende Mengenerfassung im Zahlenraum bis 10
  • Mehrfach differenziertes Übungsmaterial für den erweiterten Zahlenraum

Zukünftig soll für alle Schulen der Inklusiven Region Augsburg-Oberhausen der digitale Zugriff auf den gesamten Materialpool geschaffen werden.

Im pädagogischen Kontext stellen Transitionen/Übergänge immer eine Herausforderung dar.

Insbesondere Kinder erleben Übergänge sehr unterschiedlich, was nicht zuletzt mit ihren bisherigen (in Oberhausen sehr vielfältigen) Erfahrungen im Leben zusammenhängt. Feste Strukturen und Rituale, wie auch begleitete Übergänge sind für Kinder wertvolle Brücken in neue Settings, damit sie Stabilität erfahren und sich Veränderungen aufgeschlossen zuwenden können. Mit diesem Anliegen als Grundlage haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, Übergänge so gelingend wie möglich zu gestalten. Gelingensfaktoren dabei sind standardisierte Abläufe und Kooperationstreffen der Institutionen, um Übergänge wohlwollend und kindgerecht zu gestalten. Ebenso wichtig sind die transparente Kommunikation mit den Eltern sowie die intensive Beratung und der Austausch aller beteiligen Protagonisten in Einzelfällen für besondere Kinder, um inklusive Ideen für einen guten Übergang zu entwickeln. Diese Übergänge stehen im Fokus:

  • Übergang Kindertageseinrichtungen – Grundschule
  • Übergang Grundschule-Mittelschule – Realschule /Gymnasium
  • Übergang Mittelschule – Beruf
  • Übergang Regelschule – SFZ bzw. SFZ – Regelschule

Die Regel- und Förderschulen in Oberhausen tragen besondere Verantwortung, um Kinder, die einer Vielzahl von Entwicklungsrisiken ausgesetzt sind, entsprechend zu unterstützen und gleichzeitig dem Bildungs- und Erziehungsauftrag der Mittelschule adäquat gerecht zu werden.

In den Fokus treten konkret Schülerinnen und Schülern mit ausgewiesenem sonderpädagogischem Förderbedarf. Aber darüber hinaus auch Schülerinnen und Schülern mit unterschiedlichsten Heterogenitätsdimensionen, denen Marginalisierung und Ausschluss drohen (z.B. Doppelte Halbsprachlichkeit, Armutsgefährdungsrisiko, …).

Wie die Inklusive Region Augsburg-Oberhausen JAMI – das Jahrgangsübergreifende Lernen an den Mittelschulen – konkret und unter Berücksichtigung inklusiver Momente umsetzt, zeigt unser Film.

Wiedergutmachungskonzept an unterschiedlichen Schulen

In den Schulen der Inklusionsregion Augsburg-Oberhausen kommt es bei einigen Schülerinnen und Schülern zu wiederholtem massivem Fehlverhalten.

Für diese Schülerinnen und Schülern (ab der Mittelschulstufe) bieten wir pädagogisch intensiv begleitete Einsätze, um diesem Verhalten zu begegnen und präventiv weitere Vorfälle zu vermeiden. Sie erhalten die Möglichkeit einer Wiedergutmachung an der Gesellschaft und können dabei in ihrer sozialen und emotionalen Persönlichkeitsentwicklung unterstützt werden.

Hierfür gibt es zahlreiche, passgenaue Möglichkeiten wie z.B. Einsatz in gemeinnützigen Einrichtungen, in der Nachbarschaftshilfe, bei der Pflege von gemeinnützigen Plätzen, etc.

Ziel ist es, dass diese Schülerinnen und Schülern erkennen und erfahren, dass Fehlverhalten Konsequenzen nach sich zieht, denen sie sich mit intensiver pädagogischer Begleitung stellen sollen.

Sie lernen im Rahmen von zeitnaher Wiedergutmachung an der Gesellschaft Verantwortung zu übernehmen und erfahren gegebenenfalls Empathie für andere Menschen, denen sie helfen.

Inklusionstag(e) für Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte

Unsere Inklusionstage entwickelten wir in Kooperation mit dem ortsansässigen Jugendzentrum H2O für alle 5.Klassen der Inklusiven Region Augsburg-Oberhausen. In vielfältigen Stationen begegnen sich Schülerinnen und Schülern und Lehrkräfte der verschiedenen Schulen. Die SchülerInnen sollen für das „Thema Inklusion“ sensibilisiert werden und zudem Wissen rund um den Themenkomplex erwerben. Herzstück der Inklusionstage waren Stationen, die von unterschiedlichen externen Vereinen und Organisationen bereitgestellt wurden, z.B.:

  • Activityspiel zu Inklusion (H2O Augsburg)
  • Sehbeeinträchtigung (Zusammenarbeit mit ProRetina Augsburg)
  • Rollstuhlparcours (Zusammenarbeit mit AuXburg Basketz!)
  • Zudem wurde fächerübergreifendes Unterrichtsmaterial zur Vor- und Nachbereitung erstellt.

Kooperation mit der Universität Augsburg

Seit einigen Jahren gestalten Kolleginnen und Kollegen der inklusiven Region in enger Zusammenarbeit mit der Universität Augsburg Seminarveranstaltungen zum Thema Inklusion. Diese Kooperation wird von allen Seiten als äußerst gewinnbringend erachtet und ist in manchen Seminaren bereits fester Bestandteil.

Erweiterung unserer Inklusiven Region um die Heinrich-von-Buz-Realschule

Das Schuljahr 2023/2024 hat eine wesentliche Neuerung für die Inklusive Region Augsburg-Oberhausen gebracht, sie wurde um eine Schule erweitert. Neu in diesem Schulnetzwerk ist als erste weiterführende Schule die Heinrich-von-Buz-Realschule. Inklusion wird hier schon seit vielen Jahren gelebt und durch zahlreiche Maßnahmen und Projekte umgesetzt. So gibt es neben den Einzelinklusionen z.B. ein umfangreiches Förderplankonzept für die 5. Jahrgangsstufen einschließlich Lernen-lernen, Lesetraining, Umgang mit Ängsten und Medienkompetenztraining. Außerdem wurden ein Trainingsraum eingerichtet und ein Sozialkompetenztrainingsprogramm aufgelegt. Nicht zuletzt trägt die Heinrich-von-Buz-Realschule das Schulprofil Inklusion.