Oberstufe

Unser Konzept der SDW-Klassen

Das Konzept der SDW-Klassen (Sonderpädagogische Diagnose- und Werkstattklassen) ist im Lehrplan für den Lernbereich Berufs- und Lebensorientierung (BLO) und in Handreichungen des ISB verankert. Außerdem gibt es ausführliche Unterlagen dazu auf der Homepage des Arbeitskreises SDW Schwaben.

An der Martinschule wird dieses ganzheitlich ausgelegte Konzept erfolgreich umgesetzt.

Eine zentrale Rolle spielt dabei der 2004 geschaffene Lernbereich BLO:

Berufs-und Lebensorientierung (BLO)

Neben den Kernfächern wie Deutsch und Mathematik spielt das Fach BLO im Lehrplan und damit auch im Stundenplan der Oberstufe eine besonders wichtige Rolle. Es wird wird 7-stündig unterrichtet und teilt sich in einen Theorie-Teil und einen Praxis-Teil.

Theorie und Praxis:

Während die Schülerinnen und Schüler in den Theoriestunden vor allem mit dem Kopf arbeiten und die Vielfalt der Berufs-, Arbeits- und Lebenswelt kennenlernen, können sie sich in den Praxisstunden ausprobieren und Eignung und Interesse für ein Arbeitsfeld entdecken.

Das Fach verfolgt zwei Ziele:

Berufsorientierung

Wir setzen uns intensiv mit verschiedenen Berufsfeldern auseinander, lernen sie bei Betriebserkundungen kennen, erarbeiten ihre Anforderungen und Voraussetzungen und führen Praktika durch, um unsere Schüler optimal und passgenau in Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit hinsichtlich ihres beruflichen Werdegangs beraten und unterstützen zu können.

Lebensorientierung

Wir wollen unseren Schülerinnen und Schülern Orientierung über Schule und Beruf hinaus geben, damit sie im Leben bestehen können. An der Martinschule fördern wir ihre Kompetenzen im Umgang mit Geld, Ämtern, neuen Medien, Partnersuche, eigener Wohnung usw. Dabei gehen wir auf die besonderen Bedürfnisse unserer Jugendlichen ein.

Schlüsselkompetenzen

Durch die an unserer Schule gelebten Grundhaltungen und das pädagogische Konzept werden die Schülerinnen und Schüler von der schulvorbereitenden Einrichtung an alle Klassen hindurch bis in die Oberstufe gefördert und unterstützt, ihre sozial-emotionalen Kompetenzen zu entwickeln und zu erweitern.

Es geht dabei um sogenannte Schlüsselkompetenzen oder Schlüsselqualifikationen: dazu zählen

  • Pünktlichkeit
  • Höflichkeit und Freundlichkeit
  • Teamfähigkeit
  • Respekt gegenüber Menschen, Dingen und Räumen
  • Konfliktfähigkeit

Stärken in diesen Bereichen können es unseren Schülerinnen und Schülern ermöglichen, in den Praktika die Firmen zu überzeugen und in der Ausbildung und im Beruf zu bestehen.

Außerschulische Lernorte

In den Sonderpädagogischen Diagnose- und Werkstattklassen sind außerschulische Lernorte durch die Praktika, die sich die Schülerinnen und Schüler selbständig oder mit Unterstützung der Lehrkräfte suchen, selbstverständlich.

Darüber hinaus finden v. a. in der sogenannten Vorbereitungsphase (7. Jahrgangsstufe) Betriebsbesichtigungen statt. In der Orientierungsphase (8. Klasse) steht neben den 3 Wochen Praktikum eine zusätzliche Woche vertiefte Berufsorientierung auf dem Programm. In der Individualisierungsphase (9. Jahrgangsstufe) nehmen die Schüler die Möglichkeit der Praktika wahr.

Außerdem finden Unterrichtsgänge statt, z. B. zu zeitgeschichtlich relevanten Bauten oder anderen interessanten Orten.

Welchen Abschluss kann ich an der Martinschule erreichen?

An der Martinschule können besonders leistungsstarke Schülerinnen und Schüler den erfolgreichen Mittelschulabschluss der sonderpädagogischen Diagnose- und Werkstattklassen erreichen. Daneben gibt es aber auch den für unsere Schüler grundsätzlich möglichen Abschluss im Bildungsgang des Förderschwerpunktes Lernen. Beide Abschlüsse werden durch das Bestehen von Prüfungen am Schuljahresende der 9. Klasse erworben. Zu diesen Prüfungen müssen sich die Schüler/innen rechtzeitig anmelden.

Erfolgreicher Mittelschulabschluss der sonderpädagogischen Diagnose- und Werkstattklassen

Voraussetzung:

der Schüler/die Schülerin muss …

  • … die 9. Klasse der Schule besuchen,
  • … sich für die Mittelschulprüfung schriftlich angemeldet haben und
  • … die Abschlussprüfung mit dem Notendurchschnitt 4,0 oder besser bestehen.

Grundlage der Prüfung sind Grundwissen und Kernkompetenzen des Lehrplans der bayerischen Mittelschule und die deutschlandweit geltenden KMK-Bildungsstandards in Deutsch und Mathematik.

Die Prüfung besteht aus 4 Teilen:

  • Mathematik: schriftliche Prüfung (60 Minuten)
  • Deutsch: schriftliche Prüfung (75 Minuten) und mündliche Prüfung (15 Minuten)
  • BLO-Theorie + Sachfach (GSE oder PCB): schriftliche Prüfung (45 Minuten)
  • eine Projektprüfung (BLO Praxis) (in einem angemessenen Zeitrahmen; meist mehrere Vormittage innerhalb einer Woche)

Die erzielten Noten in den Prüfungsfächern werden in das Zeugnis eingetragen.

Abschluss im Bildungsgang des Förderschwerpunktes Lernen

Nicht alle Jugendlichen sind in der Lage, die Abschlussprüfungen zur Erlangung des Mittelschulabschlusses mit Erfolg zu bestehen.

Die Schüler, die sich nicht für den Mittelschulabschluss angemeldet haben, melden sich für die Abschlussprüfung im Bildungsgang des Förderschwerpunktes Lernen an.

In dieser Prüfung werden die gleichen Fächer in der gleichen Zeit geprüft. Der Umfang und der Schwierigkeitsgrad ist aber geringer als in der Prüfung zum Mittelschulabschluss und entspricht dem Rahmenlehrplan mit dem Förderschwerpunkt Lernen.